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Kommunikation mit Kollegen

Kommunikation ist ein zentraler Aspekt unseres Lebens, ob privat oder beruflich. Wie kommunizierst du mit anderen? Je besser du das kannst, umso eher erreichst du mit deinen Kolleginnen und Kollegen nachhaltige Lösungen, kannst relevante Informationen weitergeben, oder bekommen und auch Konflikte lösen. Eins ist sicher: unsere Kommunikation wirkt immer – manchmal aber anders als gewollt. Der folgende Beitrag soll dir dabei helfen, dass du deine Kommunikation in die richtige Richtung lenkst.

Die 4 Start-Regeln für bessere Kommunikation

ALLES IST KOMMUNIKATION. Jede und jeder tut es. Können wir es daher auch alle? Was denkst du? Meine Sicht auf das Thema: in 4 Tipps verpackt! 

 

  1. Je vollständiger der Gesprächskanal, desto besser. Was schnell geht, ist in der Kommunikation oft nicht automatisch effizient. Mails ohne Anrede und Gruß können OK sein; oft aber sind sie die Quelle für immer größer werdenden Ärger und Konflikte. Ruf direkt an, mach eine Video-Session – oder geh gleich beim anderen vorbei. 
  1. Dialog ist gemeint, wenn es abstrakt „Kommunikation“ heißt. Wer dir erzählt, das Kommunikation Reden in eine Richtung ist, hat nichts vom Thema verstanden. Auch wenn du nur informieren willst, musst du fragen, was die anderen gehört UND verstanden haben – sonst bist du nicht erfolgreich.
  1. Mute dir und deiner Gesprächspartnerin etwas zu im Dialog. Mich nervt diese ewige Schönrednerei: wieso ist es eine „Herausforderung“, wenn in Wirklichkeit grad keiner mehr weiß, wie es weitergeht? Das ist ein „Problem, für das wir noch keine Lösung haben“, das erzeugt „Sorge“ – und genau das gehört in deinem Gespräch gesagt. 
  1. Du kannst alles sagen, nur nicht mit Abwertungen. Wenn du Klartext redest, dann ist das kein Freibrief für Beleidigungen. Gerade, wie du Kritik so äußerst, dass sie inhaltlich klar wird, zugleich aber die Person dabei unbeschädigt bleibt – das solltest du üben.

So bringst du deine Kommunikation zum laufen

Ungelöste Konflikte, falsche Erwartungshaltungen oder aktuelle Schwierigkeiten fließen in die Kommunikation mit ein. Feste Gesprächsregeln tragen dazu bei, das eigene Verhalten zu reflektieren und eine selbstkritische Haltung einzunehmen. Wie dir das gelingen kann: 

Lass andere Menschen ausreden!
Die wahrscheinlich wichtigste Gesprächsregel ist andere Menschen ausreden zu lassen. Das kann manchmal echt schwerfallen, vor allem, wenn ein Satz fällt, bei dem du dich angegriffen fühlst. Dennoch ist es wichtig, dass andere Menschen die Chance bekommen, ihren Standpunkt darzulegen. Manch kritische Aussagen klären sich ganz von allein, wenn der Gesprächspartner sein Anliegen ausgeführt und den Satz vollendet hat. 

Vermeide Monologe!
Manche Menschen neigen dazu zu monologisieren. Mach es besser, indem du versuchst, dich nur auf die Kernaussage zu konzentrieren. Und indem du Wiederholungen von bereits Gesagtem vermeidest. Damit gibst du anderen Menschen die Möglichkeit, selbst etwas zum Thema beizutragen oder Fragen zu stellen. Außerdem beugst du Ermüdungserscheinungen beim Gegenüber vor. 

Triff direkte Aussagen, statt um die Ecke zu fragen!
Fragen, besonders Verständnisfragen, haben absolut ihre Berechtigung in Diskussionen. Rhetorische Fragen oder verpackte Vorwürfe gehören allerdings nicht dazu. Ein Negativbeispiel: „Haben sie mal überlegt, was für einen Aufwand das zur Folge hat?“ Solche Fragen führen den Gesprächspartner vor und können herablassend wirken. Daher solltest du lieber direkte inhaltliche Rückmeldungen geben: „Ich könnte mir vorstellen, dass aufgrund unserer letztjährigen Erfahrung der Aufwand sehr groß wird. Bereits letztes Jahr waren wir personell zu knapp besetzt, daher wäre es vielleicht eine Möglichkeit…“ 

Sende Ich-Botschaften!
Ein wahrer Klassiker unter den Gesprächsregeln ist das Senden sogenannter Ich-Botschaften: „Mir ist aufgefallen, dass in letzter Zeit die Farbpatronen im Drucker oft leer sind“Ich-Botschaften haben den großen Vorteil, dass dein Gegenüber sich nicht sofort angegriffen fühlt, wenn du etwas Kritisches formulierst. Du-Botschaften wirken automatisch anklagend und führen leicht dazu, dass dein Gesprächspartner in die Verteidigung geht. Die negative Krönung ist eine Kombination mit „immer“, „ständig“ oder „nie“ – so kann deine Unterhaltung nur in die Hose gehen. Eine weitere Gesprächsregel lautet also, diese Absolut-Worte möglichst zu vermeiden.

Praktiziere Rücksichtnahme!
In jeder Gruppe gibt es Teilnehmer, die eher mehr beitragen wollen und andere, die deutlich zurückhaltender sind. Beobachte deine Gesprächspartner; gibt es vielleicht Anzeichen, dass jemand etwas sagen möchte, sich aber nicht traut? Du solltest dich dafür selbst an der einen oder anderen Stelle zurückzunehmen und andere ermutigen, damit sie ebenfalls Gelegenheit bekommen, sich zu äußern. Und sich das dann auch trauen.

Das Sender-Emfänger-Modell

Mithilfe dieses Kommunikationsmodelles kann zwischenmenschliche Kommunikation verdeutlicht werden. 

Es geht darum, dass ein Sender (Person A) eine Botschaft / Nachricht an einen Empfänger (Person B) übermittelt. Der Sender wandelt also seine Gedanken in Sprache um – er codiert seine Botschaft. Damit sendet er ein Signal an den Empfänger. Dieser nimmt die Botschaft auf und versteht sie – er decodiert die Botschaft also wieder. Dabei sind neben der verbalen Kommunikation, also dem gesprochenen und geschriebenem Wort, auch nonverbale Signale von großer Bedeutung: Mimik, Gestik und Körperhaltung ebenso wie  Tonfall, Lautstärke, Stimmlage, Sprechtempo und Sprechpausen. Sie beeinflussen, wie der Empfänger die Botschaft für sich decodiert, also versteht.

Am Ende bleiben neben dem Inhalt der Botschaft vor allem deren „echte“ Bedeutung entscheidend; darüber sagt allerdings das Sender-Empfänger-Modell nichts. 

Anerkennung - Nährboden für jeden Kontakt

Leicht vergessen wir zu sagen, was wir oft gedacht haben und für uns selbst deshalb klar ist. Warum wir es trotzdem sagen sollten, darum geht es in diesem Abschnitt! 

Du arbeitest mit deiner Kollegin super zusammen, und das schon länger. Du schätzt sie. Deine Pläne für die nächste Zeit beziehen sie selbstverständlich mit ein. Ist doch klar. Klar? Für wen? Für dich? 
Es ist wie in dem Witz von dem Ehemann, der sich wundert, dass ihn seine Frau verlassen will, weil er sie nicht liebe, und der sagt: „Natürlich liebe ich dich, das habe ich dir doch gesagt, an unserem Hochzeitstag vor 20 Jahren!“  
Jede von uns braucht es, du selbst brauchst es, die Menschen in deiner Umgebung brauchen es: Anerkennung fürs So-Sein und fürs Tun, immer wieder. Nicht als Floskel, sondern mit ernst gemeinten Worten. Repetition is key, auch hier. 

Anerkennung sagt uns, dass wir OK sind, so wie wir sind und wie wir arbeiten. Anerkennung sagt uns auch, dass es jemandem auffällt, wie gut wir arbeiten. Und Anerkennung zeigt uns, dass wir jemandem wichtig sind. 

Was alles zusammen wieder darauf einzahlt, dass wir gern weiter gute Arbeit machen. Das ist Win-win pur, findest du nicht?! 

Vorbeigehen besser als Telefon, Telefon/Video besser als E-Mails?!

Kennst du das? Eigentlich könntest du auch zur Kollegin rübergehen ins andere Zimmer, oder sie wenigstens anrufen. Stattdessen schreibst du ihr eine Mail. Warum das so ist, und warum es anders auch geht, darüber erfährst du mehr in diesem Abschnitt. 

Wenn du dich über jemanden ärgerst, ist doch die erste Reaktion: mit dem oder der will ich grad nichts zu tun haben. Blöde Type! Bloß: wie bekommst du dennoch so was wie sachliche Zusammenarbeit hin. Na klar, ich schreib eine Mail. 

Und wenn du stinkig bist, dann möchtest du vielleicht sogar verhindern, dass dein Gegenüber das merkt. Wie bekommst du das hin? Indem du schreibst. Wer schreibt, der bleibt – allein, kann in Ruhe korrigieren, sich sehr sehr kurzfassen, gleich Anrede und Gruß auch noch weglassen: ZACK, fertig. 

Schade nur, dass irgendetwas daran nicht recht funktioniert. Nämlich, dass wir verbergen, was wir grad zu Thema oder Person empfinden. Zwischen den Zeilen – denn die anderen sind lese- und interpretationsgeübt – bleiben Ärger und Frust spürbar. 

Und das führt zu – mindestens indirekten – ReaktionenUnproduktive Mischungen entstehen. Daher: fass dich ein Herz, ruf an, sag was grad nicht passt und geh in Kontakt. Eine Mail ist kein Ersatz für dich selbst – vor allem in solchen Situationen.

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