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Karriere als Frau

Berufliche Karriere und menschliche Entwicklung für Frauen: wie geht das zusammen? Und ist es dann anders als für Männer? Meine Antwort: irgendwie schon – und doch gar nicht so sehr… Wie dir meine Erfahrungen in Beratung und Coaching dazu helfen, das erfährst du in diesem Artikel.

Zwei Sofort-Anwenden-Tipps

Ich mache immer wieder zwei Beobachtungen. Je nachdem, wie du damit umgehst, können sie ein Karriere-Booster sein oder aber eine Karriere-Bremse. 

Beobachtung 1: Frauen sind oft empathisch. ABER Achtung: seit wann ist das ein Karriere-Booster? Werde bloß nicht zum Kummerkasten der Nation – die Rolle mögen viele gern bei dir sehen, aber Karriere machst du damit nicht. 

Beobachtung 2: Frauen gehen oft Kompromisse ein. Das ist eine Qualität in Verhandlungssituationen. ABER Achtung: seit wann ist „sowohl-als-auch“ ein Karriere-Booster? Ausgleichende Lösungen haben im Nachhinein keine UrheberIn mehr. Profilieren tust du dich so nicht. 

Die Lösung ist Eigenwerbung. Bitte keine falsche Bescheidenheit: tu gute Dinge und rede drüber. Sprich eigene Leistungen insbesondere bei Entscheidungsträgern offen an. Gerne immer wieder – repetition is key. 

Können Frauen überhaupt führen?

Falls es mal Zeiten gegeben haben sollte, in denen Helden als Führungskräfte erfolgreich waren – die sind vorbei, für Männer wie für Frauen! 

Führung ist heute eine Aufgabe, deren Augenmerk darauf gerichtet ist, dass andere, die Mitarbeitenden nämlich, eigenständig ans Laufen, ans Tun und an die Erringung von guten, eigenständigen Ergebnissen kommen! 

Was Führungskräfte dafür brauchen, sind vor allem soziale Kompetenzen. Was das Gegenteil von Kraftmeierei und Egomanie und Heldentum ist! 

 WARUM FRAUEN FÜHREN KÖNNEN, und natürlich genauso gut wie Männer:  

Weil es bei Führung um Kontakt geht, um Empathie, um Aufmerksamkeit fürs Team, um Antennen für Konfliktäres etc.  

Und Frauen haben da oft einen entscheidenden Vorteil, nämlich die höhere soziale Kompetenz. Sie sind kommunikativ geübter und können schneller und besser die Stimmung einer Gruppe erfassen.  

Weiterhin geht es bei Führung um das Treffen von Entscheidungen, um Präsenz und Standfestigkeit im Managementkreis. Und immer mehr: um die Fähigkeit zur Selbstführung.

Mit Kommunikation & Selbstmarketing zum Ziel

Klar: Männer und Frauen sind unterschiedlich. Und woran sich das bisweilen in der Kommunikation und im Selbstmarketing zeigt, dazu diese 5 Erfahrungen von mir für dich. 

 

  1. Nur wer redet, wird auch gehört. Schweigen ist gut, wenn du intensiv zuhören und nachdenken willst. Danach musst du dann einen inneren Schalter umlegen und selbst reden wollen. Lass dich dabei nicht von Schnell- oder Vielrednern beeindrucken: die wissen es nicht besser  sie kommen nur lauter rüber. 

 

  1. Widersprechen und Nein-Sagen sind deutliche Signale. Wenn jede Person sagt, was sie meint, ist das ein guter Anfang. Wenn du es schaffst Profil zu zeigen durch NEIN-Sagen und klares inhaltliches Widersprechen mit guten Argumenten: dann erinnern sich die anderen an Dich, egal ob mit Hochachtung oder Ärger. 

 

  1. Wer sich unterbrechen lässt, ist selbst mit-schuld. Die Unsitte des Unterbrechens ist sehr verbreitet. Wenn dir das passiert, dann bleib dran, warte auf eine (Atem-)Lücke, fordere ein, ausreden zu dürfen. Je entspannter und klarer du das sagst, umso wirkungsvoller – die anderen erleben dich als coole Socke. Und sie erleben dich als konsequente Vertreterin deiner Interessen, wenn du wiederholtes Unterbrochenwerden mit wiederholtem Ausredenwollen beantwortest. 

 

  1. Auf der nächsten Karrierestufe gibt es immer Tätigkeiten und Fertigkeitendie du vorher nicht erwerben konntest; das gilt für Männer wie Frauen. Wenn du Hochachtung vor den neuen Aufgaben hast, bist du viel bewusster unterwegs als der, der sich automatisch zum tollen Hecht erklärt. Selbst-Kritik und Selbst-Reflektion sind Top-Qualitäten  Demut und Mut sind viel besser als Übermut und Rambo-Attitüde. 

 

  1. Wer keinen Bock auf Hahnenkämpfe hat, braucht eine andere Behauptungsweise. Wenn es offensichtlich darum geht, wer am tollsten ist, also wenn Inhalte keine Rolle mehr spielen: dann setz den Kontrapunkt, ziele extra nur auf Inhalt und Argument. So machst du deutlich, wer qualitativ den Hut aufhat – nämlich du. 

Wahl der Firma - Augen auf

Hoppenstedts Studie „Frauen im Management“ zeigt, dass der Anteil weiblicher Führungskräfte umso höher ist, je kleiner das Unternehmen ist. Zugleich haben kleine und mittelständische Unternehmen in den letzten Jahren das stärkste Wachstum erlebt. In kleineren Unternehmen sind mehr als ein Drittel der Führungskräfte der 2.Ebene Frauen. Die Fähigkeiten von Frauen werden also im mittleren Management besonders geschätzt und benötigt.  

Im Gegensatz dazu sind weibliche Führungskräfte auf oberster Ebene in den großen Konzernen weniger vertreten. Von den rund 10.000 Vorständen in deutschen Unternehmen sind nur 3 % Frauen. Egal, woran das jeweils liegt: nutze deine Chance, geh deinen Weg im Mittelstand. Wer braucht denn in Zukunft noch die Top-Position im globalen Großkonzern? Im Mittelstand gestaltest du in jedem Fall mehr selbst, und mit viel mehr Erfolg! 

Frauen, die in ihrer Karriere gefördert werden wollen, müssen selbst aktiv werden. Unternehmen müssen sicherstellen, dass Frauen systematisch Erfahrungen in Schlüsselpositionen sammeln können – sonst gehen ihnen die besten Ressourcen verloren! 

Frauen müssen ihre beruflichen Ambitionen offen zeigen. Vorgesetzten gelingt es leider oft nicht, die besonderen Leistungen und Fähigkeiten einzelner MitarbeiterInnen zu erkennen und anzuerkennen. Also müssen Frauen ihre Leistungen angemessen demonstrieren. 

Karrierestrategien für Frauen

Beruflicher Aufstieg ist natürlich nicht nur Männern vorbehalten. Aber wie solltest du am besten vorgehen? Im folgenden Abschnitt habe ich vier hilfreiche Tipps.

  1. Entwickle einen konkreten Karriereplan und halte diesen schriftlich fest. Was möchtest du in sechs Monaten, in einem Jahr und in zwei Jahren erreichen? Entwickle eine Strategie, die dir aufzeigt, wie du diese Ziele erreichen kannst und konsequent darauf hinarbeitest. Das bedeutet auch, dass du Aufgaben delegieren oder ablehnen solltest, die dich deinem Ziel nicht näherbringen. Frauen müssen unbedingt „nein“ zu sagen, denn ohne diese Fähigkeit können sie beruflich nicht weiterkommen.  Was du bei deiner Karriereplanung beachten musst, verrate ich dir im Artikel zum Thema Karriereplanung: Mit Plan & Strategie deine Karriereziele verwirklichen. 
  2. Nur wer Karriereambitionen zeigt, wird gefördert und befördert. Vorgesetzten fällt es oft schwer besondere Fähigkeiten oder Leistungen einzelner Mitarbeiter zu erkennen. Deshalb ist es wichtig deine eigenen Leistungen angemessen darzustellen. Alte Denkmuster, wie „ich muss einfach nur gut sein und dann wird es schon jemand merken“, musst du ablegen. Es reicht nicht nur gut zu sein. Um beruflich erfolgreich zu sein und für eine höhere Position empfohlen zu werden, musst du Eigeninitiative ergreifen. 

  3. Wenn du dich für eine Führungsposition empfehlen willst, solltest du Projekte übernehmen, die dich aus der Masse deiner Kollegen hervorheben. Übernimm Aufgaben, die deine Führungsqualitäten gezielt unter Beweis stellen oder initiiere Projekte, bei denen du die Leitung übernimmst. Stelle sicher, dass übernommene Aufgaben deinem beruflichen Werdegang dienen.

  4. Sprich über deinen beruflichen Erfolg. Berichte per E-Mail oder in Besprechungen mit dem Management und Kollegen über die Rückgewinnung wichtiger Kunden, über Projekterfolge oder präsentiere Pressemitteilungen von deinen Veranstaltungen im Intranet. Deine Fähigkeiten werden sich so intern verbreiten. Du musst jedoch bei der Selbstvermarktung strategisch und vorsichtig vorgehen. Mache nicht den Fehler und reklamiere die Erfolge deines Teams exklusiv für dich. Übertreibe nicht und kommuniziere nicht jeden kleinsten Erfolg. Sonst gehen größere Erfolge in der Menge deiner kleinteiligen Infos unter und werden nicht entsprechend wahrgenommen. 

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