Home-Office
Durch die Entwicklungen der Corona-Infektionen und die entsprechenden Gegenmaßnahmen wird zum Alltag, wovon Viele bisher geträumt haben: Arbeiten von Zuhause aus. Kein dichter Berufsverkehr am Morgen und Feierabend und keine nervigen Arbeitskollegen am Schreibtisch nebenan. Hinter dieser glorreichen Vorstellung verbergen sich aber auch zahlreiche Herausforderungen und ungeahnte Hindernisse…
Die Überlebenstipps für deine Arbeit im Home-Office
Alle machen Home Office – hier meine 3 Tipps aus der Alltags-Praxis dazu.
Wer ständig allein arbeitete, kennt es nicht anders. Die meisten werden aber den Wechsel zwischen Zuhause-Arbeit und Arbeiten in der Firma kennen. Und gar nicht so wenige hätten zwar früher schon per Laptop und via Home Office arbeiten können, wollten das aber gar nicht – sie wollten Arbeitszone und Freizeitlebenszone deutlich trennen. Jetzt sind wir alle gleich: alle Zuhause und allein arbeitend
Hier meine eigenen Erfahrungen – und die meiner Kunden:
Starterkit: Zuhause hilft eine Zeitstruktur, die wir sonst oft nicht brauchen, weil sie „von außen“ gesetzt ist. Also: wann fängst du an, wann machst du Pausen, wann gibt es frische Luft, wann Essen, wann hörst du mit der Arbeit auf?
Erforderlich: Alleine-Arbeit ist für die einen zerstreuungs-gefährdet; für die anderen ist es fokussierungs-riskant. Meint: die einen von uns daddeln zu viel rum, die anderen fräsen sich zu tief und zu lang in die Themen rein. Unser Gehirn braucht tatsächlich keine Pausen, aber Abwechslung. Also: lieber Hauptaufgaben in 3 Teile zerlegen und dazwischen was anderes machen!
Nützlich: DU SELBT gestaltest den Tag, nicht deine Mail-Inbox, WhatsApp, Facebook oder Insta. Nirgendwo ist die Gefahr der Ablenkung von selbst gesetzten Themenarbeiten durch die „sozialen Medien“ größer als im Home-Office. Also lass uns von den Amis lernen: Deep work statt shallow work!
Die Vor- und Nachteile des heimischen Arbeitsplatzes
Das schnelle Geld bequem von zuhause aus verdienen – das ist die Traumvorstellung vieler. Und es stimmt, das Arbeiten von zuhause aus hat einige Vorteile, allerdings birgt das Ganze auch einige Nachteile.
Vorteile der Arbeit von Zuhause
Du sparst Fahrtwege
Das schont die Nerven, das Auto und das Portemonnaie, denn Benzin ist teuer und die Straßen überfüllt. Bei der Arbeit von zuhause musst du dich nicht jeden Morgen in den Stau stellen oder in überfüllte Züge quetschen. Das bringt auch einen großen Zeitvorteil, wenn du nicht täglich ein bis zwei Stunden für die Fahrt einrechnen musst.
Du hast deine Ruhe
Nervige Kollegen, der Chef, der ständig über die Schulter blickt und deutlich mehr Ablenkung sind mögliche Störfaktoren, wenn du im Büro arbeitest. Bei richtiger Umsetzung hast du bei der Arbeit von zuhause viel mehr Ruhe und Konzentration. Das resultiert in einer produktiveren Arbeitsweise mit besseren Ergebnissen.
Du wirst seltener krank
Aktuell ein sehr wichtiges Thema: Durch den Kontakt mit vielen Menschen – ob im Büro oder im Bus auf dem Weg zur Arbeit – übertragen sich Krankheitserreger schneller. Wer von zuhause aus arbeitet, ist nicht in ständigem Kontakt mit diesen Erregern.
Nachteile der Arbeit von Zuhause
Du benötigst ein hohes Maß an Selbstdisziplin
Arbeiten von zuhause erfordert viel Selbstdisziplin, denn das heimische Arbeitsumfeld hält ebenfalls unzählige Verlockungen bereit. Pünktlich am Schreibtisch zu sitzen, nicht nebenbei Bingewatching der Lieblingsserie zu betreiben oder die Mittagspause auf dem Sofa zu überziehen – das fällt einigen schwerer, wenn man sich seine Arbeitszeiten selbst einteilen kann.
Du hast weniger soziale Kontakte
Manch einer vereinsamt regelrecht am heimischen Schreibtisch, da die typischen Gespräche am Arbeitsplatz fehlen. Kein direkter Austausch mit den Kollegen, keine gemeinsamen Pausen. Da hilft nur eins: Regelmäßiges Kommunizieren per Skype oder Telefon und ein funktionierendes soziales Umfeld im Privatleben.
Du musst für Büromöbel aufkommen
Das kann ein Vor-, aber auch Nachteil sein. Denn ergonomische Büromöbel sind gar nicht so günstig. Wer aber wenigstens acht Stunden am Tag im Home Office Büro arbeitet, sollte vernünftige Arbeitsmaterialien haben, um seinen Job gut und mit einer gewissen Gemütlichkeit erledigen zu können.
Teamarbeit im Home-Office - Wie soll das gehen?
TEAM-Arbeit im Home-Office – 5 TIPPS
Teamarbeit im Home-Office: ein Widerspruch in sich. Weil Teamarbeit im Kern das gemeinsame Arbeiten an gemeinsamen Themen ist – und wir als soziale Wesen das Gemeinsame am gemeinsamen Sehen, Hören, Fühlen, Beobachten fest machen. Wozu der passende Rahmen ist: alle zur selben Zeit im selben Raum mit derselben Thematik.
Aktuell leben wir in Corona-Zeiten. Wie bekommst du das jetzt für dich, deine Kollegen, dein Team hin?
Erst einmal Entwarnung: die aktuelle Situation ist ungewohnt, aber in Hinsicht auf Teams nicht neu. „VIRTUAL TEAMS“ nennen wir schon seit über 20 Jahren Arbeitsformate, bei denen die Team-Mitglieder ihren Arbeitsalltag an unterschiedlichen Standorten, Ländern, Kontinenten, in diversen Weltzeit-Zonen verbringen und doch eine produktive Form der Zusammenarbeit finden, weil sie das für gute Ergebnisse brauchen und nutzen.
Was – auch uns heute – dabei hilft, ist:
- Macht die Meeting-Slots klein – lieber kürzer und häufiger als zu lang (mehr als 1 Stunde SUCKS!)
- Überleg dir, welches Thema wirklich alle in einem digitalen Raum braucht – ganz vieles geht besser in einer flotten 2er oder 3er Telekonferenz.
- Bei digitaler Zusammenarbeit erhöht sich der Vorbereitungsaufwand -Powerpoint-Slides, Kernfragestellungen, erforderliche Ergebnisse: alles das vorab miteinander festlegen und allen vorab zur Verfügung stellen.
- Skype-/Zoom-/MSTeams- etc.Zusammenarbeit-Tools „verführen“ zum rein sachlichen Arbeiten – aber ihr seid keine Chatbots, ihr seid Menschen und braucht eine emotional-soziale Verbindung miteinander.
- Meine Kunden sind dann „digital“ am besten unterwegs, wenn sie uns als Menschen nicht ausblenden – bitte denk daran: es geht aktuell um „spatialdistancing„, nicht um „socialdistancing“.
Der Chefsessel im eigenen Heim - Führen im Home-Office
Was? FÜHREN im Home-Office: 4 TIPPS für dich! Führen im Home-Office ist ein spezielles Thema? Na klar, denn deine Leute sind physisch nicht greifbar, du bist es für sie auch nicht – und dann hockst du eben auch bei dir zu Hause rum als im Büro. Daher schreibe ich dir 4 Erfahrungstipps, wie du es gut hinbekommen kannst.
1. Plane deine Führungsaufgaben; wann ist eine 1:1-Besprechung und mit wem, wann sind Team-Runden, wann kurze Puls-Checks, wann Zeit für dich, wann inhaltliche Arbeitszeit – sonst fallen Führungsthemen schnell hinten runter, weil es so viel anderes gibt, was am Rechner zu tun ist.
2. Du kennst deine Leute: wer braucht wann einen kurzen Call (und wer braucht dafür eine Vor-Info, bei wem geht es besser spontan), in dem ihr darüber sprecht, was via Home-Office gut geht, was weniger, wie es sich nach 4 Wochen Corona so alles anfühlt.
3 Setze gezielt in den internen Besprechungen einen kurzen Einstiegs-Slot (den Check-In) an, in dem es NUR ums Befinden geht; wie ist meine Stimmung gerade, was ist eben hier Zuhause passiert, was machen Partner/ Kinder/ Haustiere. Das hilft, damit die Mitarbeiter einen Raum haben, um Emotionales anzusprechen – und es hilft, emotionale Querlagen aus dem eigentlichen Besprechungsthema rauszuhalten.
4 Am Schluss von Besprechungen, Video-Konferenzen etc. mach einen Check-Out – dort geht es wieder um „Bauchlage“: die Stimmung während der Besprechung, die Zufriedenheit mit Verlauf und Ergebnissen, der Blick nach vorn – diese kurzen Puls-Checks beim Team helfen allen Teilnehmenden, nicht nur dir.
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