Eigentlich ist alles gut im Job. Die Arbeit macht Spaß und du fühlst dich wohl bei deinem Arbeitgeber. Dennoch möchtest du dich innerhalb des Unternehmens weiterentwickeln. Ein interner Jobwechsel bietet einige Chancen und Vorteile:

Chancen und Vorteile eines internen Jobwechsels

Kürzere Einarbeitungszeit:

Wenn du nur die Position wechselst, kennst du dich bereits mit den gängigen Arbeitsabläufen und Strukturen im Unternehmen aus. Die Unternehmenskultur ist dir also bekannt. Somit entfällt ein großer Teil der Einarbeitungs- und Eingewöhnungsphase. Das freut dich und vor allem auch deinen Arbeitgeber.

 

Die Probezeit entfällt

Dein Arbeitsverhältnis wird bei einem internen Stellenwechsel nicht beendet. Deine Arbeit wird nur mit gewissen Änderungen auf einen anderen Bereich verschoben. Die Probezeit entfällt somit und deine Zugehörigkeit zum Betrieb bleibt bestehen.

 

Fließender Übergang zu deiner neuen Stelle

Es entsteht ein nahtloser Übergang. Die Kündigungsfrist entfällt. Somit bist du an keine langwierigen Kündigungsfristen oder Einstiegstermine gebunden. Nach interner Absprache kannst du die Arbeit sofort weiterführen.

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Risiken & Nachteile eines internen Jobwechsels

Auf den ersten Blick erscheint, intern den Job zu wechseln einfacher als eine Bewerbung bei einem neuen Unternehmen. Die Risiken und Nachteile sollten aber nicht außer Acht gelassen werden.

 

Negative Auswirkungen auf das Arbeitsklima

Wenn bei der Bewerbung etwas schiefläuft, kann es deinem Ruf im Unternehmen schaden. Im schlimmsten Fall kann es deine gute Zusammenarbeit mit deinem Arbeitgeber belasten. Eine solche Bewerbung kann deinem Chef oder deinen Kollegen vor den Kopf stoßen. Eine offene und ehrliche Kommunikation ist hier also besonders wichtig.

 

Geringere Gehaltserhöhung

Bei einem Jobwechsel innerhalb der Firma kommt es oft dazu, dass die Gehaltserhöhung geringer ausfällt als bei einem externen Wechsel. Insbesondere wenn es sich um eine ähnliche Position handelt. Dazu aber später mehr!

 

Sprich mit deinem bisherigen Chef

Häufig sind Chefs von einem internen Jobwechsel nicht sonderlich begeistert, denn sie verlieren einen Leistungsträger. Kommuniziere deswegen offen deinen Wunsch auf einen Stellenwechsel und hilf deiner Führungskraft aktiv bei einem Ersatz für deine Position. Zusätzlich solltest du anbieten den Ersatz einzuarbeiten.

 

Frustration bei einer Absage

Sollte deinem Wunsch eines internen Wechsels nicht entsprochen werden, kann das natürlich frustrierend für dich sein. Das bisher gute Verhältnis zu deinem Chef kann für dich damit verschlechtert werden.

Fehler, die du bei deiner internen Bewerbung vermeiden solltest

Die Konkurrenz aus den Augen verlieren

Dir wird sowohl interne als auch externe Konkurrenz im Bewerbungsverfahren begegnen. Du musst deine Qualifikationen gekonnt ins rechte Licht rücken, um erfolgreich zu sein. Ein Anschreiben, in welchem hervorgeht, was deine Motivation ist und was du besser kannst als andere, ist der richtige Weg.

 

Duzen im Anschreiben

Auch wenn du durch dein Dasein im Unternehmen vielleicht schon einige Vorgesetzte kennen magst, deine interne Bewerbung sollte dennoch nie in die Du-Form fallen. Bleibe immer förmlich. Du kannst nie wissen, wer einen Blick auf deine Bewerbung werfen wird und mitentscheiden könnte.

 

Deine Unterlagen sind nicht ausführlich genug

Informiere dich im Voraus genau darüber, welche Anforderungen bei der offenen Stelle gestellt werden. Behandle die Bewerbung genau wie eine normale, externe Bewerbung. Welche Qualifikationen werden erwartet? Ist Führungserfahrung von Vorteil? Zeige vor allem auch auf, dass dein bisheriger beruflicher Weg eine Entwicklungskurve aufweist. Beförderungen sind hier nur ein Stichwort.

 

Nur den internen Mentor ansprechen

In der Regel haben bei einer solchen Stellenbesetzung mehrere Personen etwas zu sagen. Mach dir bewusst, wer und wie viele Entscheider intern beteiligt sein werden. Selbst wenn du einen Mentor haben solltest, es könnten sich trotzdem andere Interne dagegen entscheiden.

Internes Bewerbungsgespräch

Das interne Bewerbungsgespräch ist speziell. Du sitzt sehr wahrscheinlich einem bekannten Gesicht gegenüber. Dies kann ein Vorteil, aber auch ein Nachteil sein. Das hängt damit zusammen, wie die Beziehung zu dieser Person ist und was diese Person rein fachlich von dir denkt. So oder so, die Person wird nicht ganz objektiv entscheiden.

 

Nutze den Heimvorteil

Du kennst dein Unternehmen sowie deine Führungskräfte sehr gut. Du weißt, worauf es ankommt, was die Firmenphilosophie ist und was das Unternehmen benötigt, um zu wachsen. Recherchiere außerdem im Vorfeld, wo die Herausforderungen der neuen Abteilung liegen. Diesen Vorteil haben die externen Bewerber nicht. Nutze das für dich!

 

Flagge zeigen

Erkläre im Gespräch, weswegen du dich für einen internen und nicht für einen externen Stellenwechsel entschieden hast. Sei so ehrlich wie möglich. Liegen dir Mitarbeiter, das Unternehmen oder auch das spannende Produkt am Herzen? Betone auch, dass du eine neue Herausforderung suchst, und gemeinsam mit dem Unternehmen wachsen möchtest.

 

Bleib professionell

Häufig geht es im Bewerbungsgespräch um deine alte Stelle. Die Führungskraft wird versuchen herauszukitzeln, was deine Motive für den Stellenwechsel sein könnten. Mein Tipp: Bleib cool, rede über keinen deiner Mitarbeiter oder Führungskräfte negativ. Somit verhinderst du interne Konflikte und gewährleistest gleichzeitig einen neutralen Neuanfang in deiner kommenden Abteilung.

Blicke bei solchen Fragen also lieber in die Zukunft. Sprich über die neue Stelle und deinen Mehrwehrt fürs Unternehmen.

Gehaltserhöhung bei internem Wechsel

In vielen Fällen lohnt sich der Jobwechsel auch finanziell. Im Schnitt erhöht sich das Gehalt bei einem Stellenwechsel um 5-20 Prozent. In der Tendenz ist es jedoch bei einem internen Wechsel nicht so einfach mit der dicken Finanzspritze. Häufig bedeutet der Jobwechsel nicht zwangsweise einen Gehaltssprung. Deswegen hier meine Tipps für dich:

 

Über Geld spricht man!

Über Geld sprechen fällt vielen schwer. Wenn es dir dabei auch so geht, dann ist das erstmal normal. Bei deinem Bewerbungsgespräch musst du jedoch über deinen Schatten springen und ganz offen und direkt deine Vorstellungen kommunizieren. Besonders bei einem internen Stellenwechsel ist das wichtig. Ansonsten wird dein bisheriges Gehalt womöglich nicht angepasst werden. Deswegen hier meine Tipps:

 

1.     Starte mit einer konkreten Gehaltsvorstellung! Wer das Startangebot macht, landet später näher an seinem eigentlichen Ziel. Meide hingegen wage Aussagen oder Gehaltsspannen. Dein gegenüber wird dann wahrscheinlich an den unteren Wert anknüpfen.

 

2.     Arbeite mit krummen Zahlen! Krumme Zahlen ermöglichen dir eine bessere Verhandlungsposition, weil dein Verhandlungspartner nicht in Tausender Schritten verhandelt, sondern auf eine Runde Zahl zusteuert. Außerdem signalisiert eine krumme Zahl, dass du dir genaue Vorstellungen über deinen Marktwert gemacht hast.

 

3.     Tritt bestimmt und selbstbewusst auf! Achte sehr auf deine Wortwahl. Meide Sätze wie: „Könnte ich vielleicht…“ oder „Ich würde gerne mehr…“. Sätze im Konjunktiv zeigen deine Unsicherheit auf. Formuliere deine Sätze selbstbewusst und untermale diese mit deiner Gestik und Mimik.

 

4.     Argumentiere deine Gehaltsanpassung! Wie schon gesagt, ist ein interner Jobwechsel nicht automatisch Grund für eine Gehaltsanpassung. Überlege vorher, warum du eine Gehaltserhöhung verdient hast. Musst du womöglich mehr Verantwortung tragen oder hast du einen größeren Anforderungsbereich?

 

5.     Rückzug. Bereite dich darauf vor, dass deine Gehaltsvorstellungen abgelehnt werden können. Du hast die Möglichkeit, das Angebot abzulehnen oder nach Bedenkzeit zu bitten. Sei dir aber dessen bewusst, dass es dich unglücklich machen kann, in einem Job dauerhaft unterbezahlt zu sein.

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